Es gibt zwei Möglichkeiten, nach Machu Picchu zu gelangen: mit der klassischen Zugfahrt oder zu Fuß über den Inka-Pfad (auch bekannt als Camino Inca). In vier Tagen Wanderung und drei Nächten Camping werden 39 Kilometer zurückgelegt. Als Streckenabschnitt des „Qhapac ñan“ folgt der Weg größtenteils den ursprünglichen Pfaden der Inka, was ihn so einzigartig macht. Mit „Qhapac ñan“ ist das insgesamt 30.000 Kilometer lange Straßennetz der Inka gemeint, das sich über Ecuador, Peru, Bolivien, Chile und Argentinien erstreckt. Im Jahr 2014 wurde das Inkastraßennetz zudem zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt.
Der Pfad beginnt am Ufer des Rio Urubamba bei Bahnkilometer 82 (Bahnlinie von Cusco nach Aguas Calientes) und führt durch atemberaubende Landschaften mit hohen Bergen, schneebedeckten Gipfeln, Dschungeln voller Flora und Fauna und jahrhundertealte Ruinen, die nur für diejenigen zugänglich sind, die diesem berühmten Weg folgen.
Diejenigen, die sich auf den Inka-Pfad wagen, wissen genau, was sie am Ende des Weges erwartet. Doch der eigentliche Zauber dieses Abenteuers liegt auch in den Überresten vieler anderer Inka-Stätten entlang der gesamten Strecke. Insgesamt kommt man an sechs beeindruckenden Orten vorbei, von den faszinierenden Wäldern um Phuyupatamarca bis zu den steilen Terrassen von Chachabamba. Dabei hat jeder Ort seine eigene Geschichte und Atmosphäre. Die letzte Etappe führt zum Inti Punku, besser bekannt als Sonnentor, dem offiziellen Eingang zu Machu Picchu. Hier wird man von einem atemberaubenden Sonnenaufgang begrüßt, während die Ruinen allmählich im Morgenlicht erstrahlen – eine großartige Belohnung für die Strapazen der letzten Tage.
Liesen-Sophie L.