Die abgelegene Ruinenstätte Choquequirao liegt auf 3.805 Metern über dem Meeresspiegel inmitten der peruanischen Anden. „Kleine Schwester“ wird die Ruinenanlage aufgrund seiner Ähnlichkeit mit Machu Picchu oft genannt. Tatsächlich ist diese Inka-Stätte jedoch um einiges größer. Auf Quechua nennen die Peruaner*innen die Stadt die „Wiege des Goldes“. Vermutlich diente sie den Inkas als letzte Zuflucht vor den Spanier*innen, die die Stadt tatsächlich nie entdeckten. Kein Wunder – es dauert mindestens zwei Tage, um nach Choquequirao zu gelangen.
Ein Besuch von Choquequirao ist ein wirkliches Abenteuer, da der Ort ausschließlich zu Fuß zu erreichen ist, und die Wanderung ist nicht gerade leicht: Die Pfade sind steinig-sandig, steil und oft geht es in der glühenden Hitze bergauf. Im Gegensatz zu seinem Nachbarn Machu Picchu gibt es hier oben keine Züge oder Busse. Insgesamt vier Tage und 32 km steile Auf- und Abstiege liegen auf dem Weg, um Choquequirao zu besichtigen.
Es ist also nicht überraschend, dass sich nur wenige Tourist*innen hierher verirren. Allerdings vollkommen zu Unrecht, denn der Blick auf die Landschaft dieser Anden-Kulisse ist beeindruckend; ihn mit der Kamera festzuhalten – fast unmöglich. Diese Momente und Augenblicke entschädigen jedoch für all die Qualen.
Liesen-Sophie L.