Spannend ist, dass der San Pedro Markt von dem Bauleiter des Eiffelturmes, Gustav Eiffel, vor knapp hundert Jahren entworfen und konstruiert wurde. Dieser war zu seiner Lebzeit einige Jahre in Südamerika nicht nur von Norden nach Süden unterwegs sondern auch als Architekt und Bauherr sehr gefragt, so auch in Peru.
Rund um dem „Mercado“ San Pedro befindet sich auch das kommerzielle Zentrum von Cusco, hier wimmelt es nur so von Geschäften, Verkehr und Fussgängern.
Ein Besuch in der Markthalle kann schon ein paar Stunden in Anspruch nehmen, wird sich aber auf jeden Fall lohnen. Hier konnte ich auch super mein gelerntes Spanisch anwenden und immer wieder neu üben, dabei hat mir meine peruanische Tandem Partnerin sehr geholfen. Gemeinsam sind wir von Stand zu Stand gebummelt, ob Gemüse, Früchte, Kräuter... überall haben wir mit den „caseras“, Marktfrauen, ein bisschen Konversation auf Spanisch, ja sogar ein zwei Wörter auf Quechua, gesprochen. Das hat echt Spass gemacht. Dieses fröhliche und ungezwungene Erlebnis hätte ich ohne den Spanischkurs bei ACUPARI kaum allein geniessen können.
Schon wenn man den Markt betritt, wird man von allen Seiten umworben, und schreitet fast wie ein Star hindurch, denn alle wollen einem etwas verkaufen. Handeln ist dabei sehr wichtig, denn die meisten Preise werden gerade für Touristen grundsätzlich etwas höher angesetzt. Spätestens dann, wenn man gelangweilt wirkt und sich abwendet, rufen einem die Marktfrauen hinterher und gehen mit den Kosten runter. An den etwas strengeren Geruch des ungekühlten Fleisches muss man sich zwar gewöhnen, aber den hat man auch schnell ausgeblendet.
Im Markt ist wirklich alles zu finden. Unter den vielen Früchten mag ich besonders die „granadilla“ (Granatfrüchte) aber auch die mangos und papaya sind super saftig und lecker. Aus dem Tiefland rund um Quillabamba kommen tropische Früchte nach Cusco, wie die „chirimoya“ oder „mazazamba“... das kann ich auch nicht übersetzen, ihr müsst es selbst ausprobieren. Aber auch die roten, gelben und grünen „rocotos“ (Chili Früchte) und die sagenhaften Kartoffeln unterschiedlichster Grösse, Form und Farbe sind zumindest ein Foto wert, allein in Peru gibt es über 4000 Kartoffelarten.
Mich haben auch die Stände mit dem eindrucksvoll gestapelten Käseangebot, Gewürzen, Kräutern und Heilpflanzen ebenso all die verschieden perunaischen Schokoladen- und Kaffeespezialitäten fasziniert, nicht zu vergessen die wunderbaren Blumen, da habe ich oft einen schönen Strauss für meine Gastfamilie gefunden.
Ausserdem könnt ihr bei den peruanischen „Mamis“ auf dem Markt tolle Gerichte der peruanischen Küche, wie z.B Lomo Saltado, Pollo, also Hühnchen, in allen Varianten und leckere Suppen probieren. In mehr als fünf Verkaufsreihen, wird man leckere Saftkombinationen frisch zubereitet finden. 10 Frauen nebeneinander, jede mit ihrer eigenen kleinen Saftbar, versuchen ihre Kunden anzulocken. Wenn man sich für eine entschieden hat, kommt es auf einem der Hocker sitzend schnell zu einem Gespräch, die beste Möglichkeit Spanisch zu sprechen, wenn auch manchmal zur Freude der Marktfrauen mit Händen und Füssen gestikulierend.
Früher war dies wirklich nur ein Markt für Einheimische, doch nach und nach wurde er auch bei Touristen immer beliebter, so kann man hier inzwischen auch peruanische Souvenirs erwerben, die oft viel günstiger sind als auf den Indiomärkten.
Da es ab in den kleinen Gassen auch enger werden kann, sollte man gut auf seine Wertgegenstände aufpassen, denn einige Langfinger sind leider auch zwischen den Marktständen unterwegs.
Salome S.