Lama, Alpaca und Vicuña – die Andenkamele

27 Januar 2020 (5360 Besuche)

Im Andenhochland sind die sogenannten Kamele der Anden beheimatet, die sich perfekt an die dort herrschenden rauen Lebensbedingungen angepasst haben. So kommen sie beispielsweise länger ohne Wasser aus und das harte Gras der Hochebene reicht ihnen als Nahrung aus – doch worin genau unterscheiden sich Lama, Alpaca und die weniger bekannten Vicuñas?

 

Die Lamas, die wohl in Europa am bekanntest sind, stechen zunächst durch ihren langen Hals hervor. Sie sind insgesamt größer als ihre Artgenossen und können ein Gewicht von 150 kg erreichen. So wurden sie früher insbesondere als Lastentiere auf dem Land eingesetzt. Die Domestizierung der Lamas sowie der Alpacas reicht mindestens 7000 Jahre zurück, sodass sie zu den ältesten Haustierrassen zählen. Der Mist der Lamas wird außerdem als Dünger verwendet. Vielleicht hast du außerdem schon die Erfahrung gemacht, dass das Wappentier Perus spuckt, wenn es sich bedroht fühlt. Auf diese Weise zeigt es seine Dominanz und versucht, seinen Gegner abzuwehren.

 

Die Alpacas hingegen sind insgesamt kleiner, haben einen kürzeren Hals und kleinere Ohren und sind vor allem an ihrem üppigen Fell auf dem Kopf erkennbar. Sie werden außerdem besonders wegen ihrer Wolle und ihres Fleisches geschätzt. Auch in Cusco kannst du in einigen Restaurants auf der Karte Gerichte mit Alpacafleisch finden. Aus der Wolle werden Pullover, Schals, Socken und Ponchos hergestellt, die du in den zahlreichen Geschäften Cuscos, aber auch auf kleinen, entlegeneren Märkten kaufen kannst.

 

Ihre weniger bekannten Verwandten, die Vicuñas, sind wesentlich zierlicher und kleiner. Während du in Cusco sogar im Zentrum Lamas und Alpacas antriffst, ist es deutlich schwieriger die wildlebenden und somit nicht domestizierten Vicuñas zu beobachten. Sie können in einer Höhe von über 5000 Metern leben, sodass sie am ehesten in der Hochebene und so z. B. im Umland Arequipas gut zu beobachten sind. Das Nationaltier Perus gilt als kleinste Kamelart, die es gibt. Die Wolle der Vicuñas ist sehr weich und deshalb heiß begehrt, da die Vicuñas nur alle drei Jahre geschoren werden. Die Art war lange vom Aussterben bedroht. Durch gesetzliche Schutzmaßnahmen steigt der Bestand jedoch allmählich wieder, sodass es dir bei deinem Aufenthalt in Cusco und dem Umland vielleicht sogar gelingt, alle drei Kamelarten anzutreffen.

 

Wencke H.

 

Lama, Alpaca und Vicuña – die Andenkamele



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