Hallo alle zusammen! Die letzten Monate des Jahres sind angebrochen und ich darf diese hier als Praktikantin in ACUPARI verbringen. Mein Name ist Marina und ich lebe zur Zeit in Norderstedt (direkt an der Stadtgrenze zu Hamburg). Ich bin 25 Jahre alt und studiere Kulturwissenschaften im Bachelor. Tja, und dadurch hat es mich für drei Monate einmal um den Globus hier nach Cusco verschlagen. Denn innerhalb meines Studium muss ich ein längeres Praktikum und einen Auslandsaufenthalt machen. Und was wäre besser, als beides zu kombinieren. Vor allem nach den letzten Jahren wollte ich auf diese Erfahrung nicht verzichten. So bin ich also durch einen sehr schönen Zufall bei ACUPARI und in Cusco gelandet. Ich war sofort begeistern und auch mit anderen Möglichkeiten stand für mich fest: Ich gehe nach Cusco! Zum einen wollte ich eine komplett neue Kultur kennenlernen, die überhaupt nichts mit den in Europa zu tu hat. Zum anderen wollte ich mich auch ein bisschen fordern, da ich für so lange Zeit noch nie so weit weg von Zuhause war. Und als ich dann noch die Chance hatte, für drei Monate in der Inka-Hauptstadt zu leben, war die Entscheidung ein No-Brainer.
Für mich ist es auch das erste Mal überhaupt in Südamerika, also war ich auch sehr gespannt, wie das Leben, die Leute und die Kultur hier tatsächlich sind. Nun ja, so viel man sich auch theoretisch mit dem Land, der Kultur und den Gewohnheiten beschäftigt, es ist doch etwas komplett anderes, alles live vor Ort und hautnah mitzuerleben und kennenzulernen. Und was soll ich sagen, es hat meine Erwartungen sogar noch übertroffen.
In meinem ersten Monat hier hab ich schon so viel erlebt und kennengelernt: zunächst einmal die vielen verschiedenen Leute hier bei ACUPARI, die neue Kultur und natürlich die atemberaubende Umgebung in und um Cusco.
Und jetzt Anfang November sind auch gleich die ersten Feiertage, die ich miterleben darf. Wie auch in Deutschland wird hier Allerheiligen und Allerseelen am 1. Und 2. November gefeiert (Día de los Santos und Día de los muertos). Aber im Gegensatz zu Deutschland, wo diese Feiertage (wenn überhaupt gefeiert wird) eher ernst und bedächtig sind, wird hier im wahrsten Sinne des Wortes gefeiert. Die Leute hier gehen zwar auch auf den Friedhof und gedenken ihren verstorbenen Angehörigen, allerdings hört man auch auf den Plätzen fröhliche Musik. Es gibt Märkte mit dem traditionellen Essen und generell herrscht gute Laune bei an diesen beiden Tagen.
An den Essensständen findet man hier das traditionelle T‘anta Wawa-Brot. Urspünglich war es ein Geschenk für verstorbene Kinder: für die Mädchen ein Brot in Form eines Babys, für die Jungen ein Pferd. Die Familien brachten diese Brote zu den Gräbern der Kinder und aßen diese dort mit anderen Lieblingsspeisen der verstorbenen Kinder. Dieser Brauch reicht zurück bis in die Zeit vor dem Kolonialismus. Heutzutage werden die T’ana Wawas auch an lebenden Kinder verschenkt.
Marina S.