Die 28 Meter lange und ca. 1,20 Meter breite Hängebrücke Q'eswachaka besteht einzig aus geflochtenem Gras und überspannt schon seit über 400 Jahren in einer Höhe von fast 15 Metern den Río Apurímac in der peruanischen Provinz Canas in der Nähe von Cusco. So konnten seit den Zeiten der Inkas Hunderte von Bewohner*innen der Gegend den Fluss sicher überqueren – obwohl die schmale Brücke nur Platz für eine Person bietet.
Wie so viele andere Inka-Brücken wurde auch die Q'eswachaka einst zerstört, um den Einmarsch von Pizarro nach Cusco aufzuhalten. Die Brücke wurde später wieder aufgebaut, und seitdem treffen sich jedes Jahr im Juni rund 700 Menschen aus den umliegenden Gemeinden für drei Tage, um die Brücke wieder aufzubauen, da die Grasfasern nur eine Saison überdauern. Bei einem großen Fest wird die Brücke dann feierlich eingeweiht – ein 30 Meter langes Kunstwerk aus Stroh und Stein, das bis heute erhalten geblieben ist und 2013 von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe erklärt wurde.
Liesen-Sophie L.