Das Dorf Aguas Calientes wird meist nur aus einem Grund besucht: Für den Trip nach Machu Picchu. Die meisten Touristen reisen jedoch für mindestens eine Nacht von Cusco aus an, um am Tag nach der Anreise möglichst früh in der Stadt zu sein. Also ist auf jeden Fall noch etwas Zeit, für die Erkundung des Örtchens. Viele Besucher Aguas Calientes denken, es gäbe nur Restaurants, Hotels und Souvenirshops, und es ist auch wahr, dass diese einen groβen Teil ausmachen. Es gibt aber auch noch ein paar wirklich interessante Sehenswürdigkeiten.
Am wohl bekanntesten ist das Machu Picchu Museum, auch bekannt als Museo Manuel Chávez Ballon. Nimmt man nicht den Shuttlebus von Machu Picchu nach Aguas Calientes zurück, sondern läuft den Wanderweg, kommt man fast direkt daran vorbei. Ab 12 Uhr kommt man mit dem Boleto Machu Picchu kostenlos in das Museum, vorher bezahlt man 20 Sol Eintritt. Meiner Meinung nach hat sich das Museum wirklich gelohnt, man bekommt interessante Informationen über den Bau und die Lebensweise in Machu Picchu, und es gibt viele faszinierende Artefakte.
Folgt man dem Weg Richtung Aguas Calientes weiter, kommt man schlieβlich auch am Mariposario vorbei, wo man für 15 Soles eine kleine Führung durch die „Schmetterlingsaufzuchtsstation“ bekommt, und über kurze, hübsch gestaltete Wege mit kleinen Schildern mit Sprüchen drauf den Garten erkunden kann. Im Schmetterlingshaus hat man dann die Gelegenheit sich die farbenfrohen Schmetterlingsarten anzuschauen, und kann schlieβlich ein wenig im Cafe verweilen, welches einen schönen Blick auf den Urubamba Fluss bietet.
Eine weitere tolle Attraktion von Aguas Calientes ist der Alcamayo Wasserfall. Es ist etwas schwierig ihn zu finden, aber mit Google Maps ist man schnell dort. Ein Pfad führt steil bergauf mitten durch den Urwald, bis man an ein kleines Häuschen kommt. Der Besitzer hat in seinem Garten neben dem Häschen über die Jahre hinweg mehrere Ruinen Perus als Minitaurmodelle mit kleinen Steinchen und Stöcken nachgebaut, es lohnt sich sehr sich diese anzusehen. Dann bezahlt man beim Haus 10 Soles und trägt seinen Namen in ein Buch ein, danach darf man dann dem Weg zum Wasserfall weiter folgen. Insgesamt ist man etwa eine halbe Stunde unterwegs, dann trifft man zunächst auf den Fluss und schlieβlich auf den beeindruckenden Wasserfall. Aber auch allein für die kleine Wanderung durch den Urwald lohnt sich diese Tour. Es ist allerdings zu empfehlen, nicht erst gegen 17 Uhr oder später loszugehen, da es in Aguas Calientes durch die hohen Berge sehr früh dunkel wird, und man im Wald wirklich schlecht sehen kann, und der Abstieg über die vielen unebenen Treppen nicht ganz einfach ist.
Sehr bekannt hingegen sind die Thermalquellen, nach denen Aguas Calientes benannt ist. Für 20 Soles können nicht-Peruaner (für Peruaner kostet der Eintritt nur 10 Soles) ihren Muskelkater vom Herumlaufen in Macchu Picchu im heiβen Wasser auskurieren. Bei Tripadvisor liest man viele schlechte Bewertungen über diese Quellen, da sie dreckig aussehen und unangenehm riechen. Jedoch kommt dieser Eindruck daher, dass sich am Boden der Quelle Steine und Sand befinden, und das Thermalwasser viele Mineralien enthält, was einen leichten Schwefelgeruch verursacht. Jedoch sind die Bäder sehr überfüllt und laut, weshalb man sich trotzdem überlegen sollte, ob dies der richtige Ort zum entspannen ist.
Lea R.