Wie viele von euch durch Erzählungen gehört oder eventuell schon gesehen haben sind Deutschland sowie die Schweiz sehr unterschiedlich zu Peru. Deswegen ist es auch für viele von uns Gringas und Gringos ein extremer Kulturschock hier anzukommen. Fangen wir mit den Taxis an, hier ist fast jedes Auto ein Taxi und ich selber bin noch nie so oft Taxi gefahren in den paar Monaten die ich jetzt hier bin. Bei uns sieht das alles ganz anders aus, allein der Preis den ich zahlen muss wird in Deutschland nicht vorher bestimmt, sondern durch ein sogennantes Taximeter berechnet. Da man erstens nicht weiss wie viel man zahlen muss und zweitens das was man bezahlen muss oft so hoch ist überlegt man sich oft zweimal, ob man nicht doch lieber auf die öffentlichen Verkehrsmittel, bzw mitten in der Nacht an der Bushaltestelle zu warten möchte. Da ich sowieso schon angefangen habe über Verkehrsmittel zu reden kann ich direkt mit dem Autofahren im allgemeinen weitermachen. Autofahren in Deutschland ist im Gegensatz zu dem was hier passiert wirklich langweillig. Als ich mich das erste mal in Cusco in ein Auto gesetzt habe und nach dem Anschnallgurt geschaut habe, wurde ich ganz schräg angschaut.
Machen wir mal weiter mit der Pünktlichkeit bzw. Unpünktlichkeit. Ich dachte eigentlich ich wäre unpünktlich was in Deutschalnd auch stimmen mag, so bin ich hier dann aber doch fast jedes mal jene, die auf die anderen warten muss. Diese Art und Weise finde ich aber trotzdem extrem angenehm da man sich nicht so stresst.
Was ich extrem schön finde in Peru, ist wie sich die Leute gegenseitig begrüssen. Hier gibt man sich ganz korrekt und verklemmt die Hand sondern gibt jedem ein Küsschen. Generell sind die Leute hier schön warm und hilfsbereit. Ganz egal was man möchte sie stehen dir zur Seite um zu helfen. Mir ist es oft passiert, dass ich mir etwas in einem Laden, hier Tienda genannt, kaufen wollte und auch wenn sie es nicht in ihrem Sortiment hatten, mir ohne zu zögern ganz freundlich erklärt haben wo es zu finden ist.
Kommen wir zum Familienleben in Peru. Das Wort Familie hat hier einen viel höheren Stellenwert als bei uns. In Deutschland ist es normal wenn man mit 18 von zu Hause auszieht. Was für uns ganz normal ist, wirft hier öfters die Frage auf, ob wir uns denn nicht gut mit unserer Familie verstünden, dass wir so früh ausziehen.
Was mich in den ersten Wochen jedes erschrocken hat, waren die lauten Knalle, die urplötzlich und zu beinahe jeder Tageszeit ertönen, bis mir aufgefallen ist, dass dies Feuerwerke sind. In Deutschland gibt es genau 2 Tage im Jahr, an denen du ein Feuerwerk machen darfst. Ansonsten ist das bei uns verboten.
Kommen wir mal zu einem Tier was Cusco in ganz egal welcher Weise sehr auszeichnet. Dem Hund. Ganz egal wo man hinschaut oder hinläuft, hocken Hunde. Sowas würde bei uns einfach nicht passieren, klar gibt es auch Orte an denen sie frei rumlaufen wie zB in Parks jedoch sind es erstens lange nicht soviele und zweitens sind sie dann doch die meiste Zeit in ihrem Haus bei ihren Besitzern. Ich persönlich muss sagen, das Gewöhnen an die Hunde hat bei mir echt eine Zeit lang gedauert. Wahrscheinlich bin ich da eher speziell, da ich von Klein an Angst vor Hunden hatte. Daher mache ich dann häufig doch lieber einen Bogen um die Hunde oder gehe einfach direkt einen Umweg.
Klar kann es sein, dass dies vorallem uns Touris passiert, das wir ganz egal wo wir hingehen wollen von irgendjemandem mit Señorita foto con llama oder Masaje, masaje (Massage,massage) lady angesprochen werden, was irgendwann echt nervig wird. Denn manchmal kann man keine 2 Schritte gehen, ohne das dich jemand anredet. Trotzdem weiss ich, dass ich dies zurück in Deutrschland irgendwie vermissen werde.
Nora hat zwar letzte Woche schon etwas über das Partyleben in Cusco geredet, jedoch denke ich kann man keinen Peru/Deutschland Vergleich machen, ohne das nicht einmal zu erwähnen. Also was man aufjedenfall sagen kann, die Peruaner wissen wie man feiert. Ausserdem habe ich kaum jemanden erlebt der nicht weiss wie man tanzt. Sollte man fragen “Kannst du Salsa tanzen?”, hört man mit grosser Wahrscheinlichkeit “Ich bin Latino klar kann ich das” und es stimmt auch. Die meisten hier wissen wie man sich bewegt. In der Disco hier ist es nicht so ein stocksteifes auf und ab Gespringe wie bei uns. Was mir zudem noch fehlen wird ist die entspannte Lebenseinstellung hier. Meiner Meinung kann sich Deutschland eine Scheibe von dieser entspannten Art hier abschneiden. Dieses etwas chaotische und unorganisierte was hier zu finden ist kann echt schön sein. Es ist einfach ein extrem schöner Kontrast zu Deutschland. Zudem noch die offene Art der Menschen hier, ganz egal wo du bist, was du gerade machst ob du gerade alleine bist oder in einer Gruppe, du findest sofort Leute mit denen du dich über ganz egal was unterhalten kannst. Man kann echt sagen in Cusco bist du nie alleine.
Was hier auch noch anders ist das Essen. Ganz egal wohin du gehst, du wüdest an jeder Strassenecke jemanden finden der dir etwas zu essen verkaufen würde. Zudem die Mittagsmenüs die du dir für relativ wenig Geld kaufen kannst. Wenn ich bei mir zu Hause ein ganzes Menü essen wollen würde, müsste ich relativ viel Geld hinblättern. Dann noch die ganzen frisch gepressten Säfte die du hier überall bekommen kannst. Was sich hier jedoch schwieriger gestalten kann ist wenn mal Vegetarier hier herkommt. Oft kommt dann die Frage “Du isst aber trotzdem Hühnchen, oder?” Mein lustigste Erfahrung hiermit war, als ich in der Klinik war. Wir haben extra nach vegetarischem Essen für mich gefragt. Im Endeffekt kam dann eine Frau mit meinem vermeintlichem vegetarischem Essen, also Hühnchen an und meinte ganz stolz hier dein vegetarisches Essen jetzt iss aber auch, du wirst sonst zu dünn. Was man echt sagen kann Cusco ist eine wunderschöne Stadt genau wie die Personen die hier leben und ich werde so einiges von hier vermissen.
