7 Jahre nach seiner Flucht nach Japan wurde der frühere peruanische Staatspräsident Alberto Fujimori nun von Chile an Peru ausgeliefert.
In einer Antonow Propellermaschine und in Begleitung peruanischer Polizisten wurde Fujimori am Samstag nach Lima geflogen. Währenddessen kam es einerseits am zivilen am Flughafen in Lima zwischen der Polizei und über 300 Demonstranten mit Fujimori T-Shirts zu gewalttätigen Auseinandersetzungen und andererseits wurde dieses Ereigniss, das eine Wende in der lateinamerikanischen Geschichte bedeuten könnte, von Menschenrechtsorganisationen und Vertretern von Opfern in Peru gefeiert. Bisher hatten sich kriminelle Diktatoren und Präsidenten der Justiz meist durch Flucht ins Ausland dauerhaft entziehen können.
Während seiner Amtszeit stabilisierte sich die Wirtschaft und Fujimori war durchaus erfolgreich als es darum ging die Guerillabewegung «Sendero Luminoso» zu bekämpfen. Allerdings ist seine Amtszeit von Bluttaten überschattet. In der Zeit von 1990 – 2000 soll er die Ermordung von 25 Menschen durch Todesschwadronen gedeckt haben. Ausserdem soll er für
110 000 Zwangssterilisationen verantwortlich sein. Die Liste der Verbrechen, die man ihm vorwirft ist lang: Amtsmissbrauch, Folter, Korruption und die Ermordung und illegale Hinrichtung von politischen Gegner.
Laut Francisco Tavara, Präsident der Obersten Gerichtshofs in Peru wird Alberto Fujimori in 5 Fällen der Korruption angeklagt. Die Verfahren wegen schwerer Menschenrechtsverstöße werden zu einem Prozess zusammengezogen.
Die nächsten Monate dürften spannend werden in Peru. Ist doch Fujimori in Peru immer noch bestens vernetzt, hat seine Anhänger, die ihn immer noch verehren und seine Tochter Keiko Fujimori sitzt immerhin im Senat. So könnte der Fall Fujimori dem amtierenden Präsidenten Alan Garcia schnell zum Ärgeniss werden, der während seiner Regierungszeit von 1985 – 1990 das Land mit seinen linkspopulistischen Ideen ins Chaos stürzte. Fujimori war der Nachfolgepräsident nach Alan Garcia und musste damals erst wieder Ordnung schaffen. Nach seiner Niederlage floh Alan Garcia nach Frankreich. Auch gegen ihn wurde damals in mehreren Fällen ermittelt und er wurde in Abwesenheit verurteilt. Nur wurden diese Urteile niemals vollstreckt und heute ist keine Rede mehr davon. Fujimori könnte diesen Umstand ausnutzen und beginnen in den alten Wunden zu bohren.
Wie lange es dauern wird bis es zum Prozess kommt ist noch unklar und die Verteidigung hofft natürlich auf Verzögerungen. Im Juli 2008 wird Fujimori 70 Jahre alt und mit Erreichen dieser Altersgrenze würde ihm Haftverschonung gewährt.