Gestern hatten wir unseren ersten ACUPARI-Stammtisch dieses Ciclos, der auch gleichzeitig mein erster Stammtisch hier war. Und überhaupt mein erster Stammtisch.. denn ehrlich gesagt, in Deutschland würde ich kaum an etwas, was sich Stammtisch nennt, teilnehmen… Denn woran denkt man eigentlich beim Wort Stammtisch? Ich an alte Herrengruppen, die sich in müffelnden Kneipen treffen, wo sie ordentlich bechern und sich nebenbei über politsch(e) (unkorrekte) Themen unterhalten oder über die falsche Sortierung des Nachbarns Mülltonne oder vor sich hin lallen und sabbern…
ABER: so nicht bei uns! Okay der Männeranteil dominierte bei unserem ersten Stammtisch auch, aber wenigstens der Alterdurchschnitt lag doch um einiges niedriger als der meines vorurteilsbeladenen Kopfkinostammtisches. Und auch die Inhalte der Gespräche waren naja anders, wenngleich sie mit Sicherheit nicht immer wesentlich klüger waren, als die der ollen Männerrunde, aber doch wenigstens ab und zu bilingual 😉 Aber Leute, es fehlten Deutschmuttersprachler, wir können nicht zu drei Deutschen das Deutschsprechbedürfnis befriedigen – also kommen in zwei Wochen! Zackzack!!!
Wir trafen uns also am gestrigen Tage ab neun Uhr abends im Duende (Calle Tecsecocha 429) und waren ne ordentliche Gruppe von 20-30 Leuten, mit der wir die Hälfte der oberen Etage bevölkerten. Im Wörterbuch gibts diverse Übersetzungen für „duende“, z.B. „Wichtelmännchen“ oder „Kobold“, am Besten gefällt mir aber „Butzemann“. Man stelle sich also vor: etwas dunkle, schummerige Atmosphäre, Butzemänner und –frauen, die sich um Tische scharren und in Karaffen gefüllten (sehr machistischen) Té Macho trinken – ein magisches Getränk mit benebelnder Wirkung: heiβ servierter und gewürzter schwarzer Tee mit Pisco, Rum oder anderem Hochprozentigem. Allein der Geruch dieses koboldigen Geheimgetränks lässt eine/n in die schummerige Welt der Duendes gleiten. So auch uns. Ob mit oder ohne den Macho-Tee, die zungen- und lachlocke(r)nde Wirkung machte sich auf jeden Fall schnell bemerkbar. Und wer sich bisweilen in internationalen Kontexten bewegt und in diesen nicht seine Muttersprache sprechen kann, weiβ, dass es keine besser wirkende Medizin zum Fremdsprachensprechen gibt als Alkohol. Die Musik war auch super, mal nicht nur peruanisches Geplänkel, sondern viel Rock und Musik mit Videos auf Wunsch möglich.
Also ich freu mich aufs nächste Mal und ich glaub viele andere auch und auch die Mitarbeiter des Duende. Den Duende haben wir also abgecheckt. Resultat: sehr gut und stammtischgeeignet.
Also: alle zwei Wochen Stammtisch im Duende. Nicht nur, oder bitte lieber nicht für alte Männer. Das nächste Mal wieder am 28. November ab neun Uhr abends. Guckt auch auf die Facebookseite von Acupari oder vom Duende (die mögen uns gern jetzt).